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Gymnasium Bethel

FvB-Schüler im Gespräch mit Elmar Brok

Europaparlamentarier als Ehrengast der Podiumsdiskussion zu aktuellen Ereignissen

Auch in diesem Jahr luden die Sozialwissenschaftskurse der Q2 des Friedrich von Bodelschwingh-Gymnasiums das CDU-Mitglied Elmar Brok zum aufschlussreichen Expertengespräch ein. Die umfunktionierte Aula der Sek II bot Raum für einen sehenswerten Austausch mit dem Mitglied des Europäischen Parlaments. Es wurde ein offenes Gespräch, dass den Schülern sowohl Einblick in die Handlungsweisen als auch in die Perspektiven der EU geben sollte. An der Tagesordnung standen verschiedene Themen, die vom allgemeinen Selbstverständnis der EU hin zur konkreten Lage nach dem Brexit reichten. Brok versichert mit Zahlen und Fakten, dass man auf eine stabile und koordinierte EU vertrauen kann.    

Elmar Brok diskutiert mit den Schülern der SOWI-Kurse

Die Erwartungen sprachen für sich und so lag es in den Händen Broks, den Schülern Antworten auf die Fragen zu geben, die nicht aktueller hätten sein können. Tim Vorspel, Leiter der Diskussion, führte durch die Themenkomplexe.

Zunächst einmal stand das Thema „Management wirtschaftlicher/sozialer Krisen“ im Raum, explizit wurde das stagnierende Wirtschaftswachstum angesprochen. Brok klärte das heikle Thema der Stagnation auf, indem er darauf verwies, dass die EU zwar immer noch ein größeres Bruttoinlandsprodukt als zum Beispiel die USA oder China habe, trotz alle dem befinde man sich in einem sich veränderndem Wirtschaftsprozess. Das Thema Wirtschaft verleitete Podiumssprecherin Nina Navaratnarajah weiterführend auf die Problematik der hohen Arbeitslosigkeit im Hinblick auf Griechenland. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, dass man beim Fall Griechenland abwägen müsse, da die Krise das Handlungsfeld der EU überschreite. Laut Brok könne die EU die Grundlage zur Behebung der Krise zwar schaffen, jedoch sei vor allem die autonome Krisenbehebung Griechenlands gefordert.

Aufgrund des aktuellen Themas der Flüchtlingspolitik, legten die Sozialwissenschaftskurse der FvB-Schule ein großes Augenmerk auf Fragen bzgl. Flüchtlingsursachen. Repräsentant für dieses Thema war Leo Giesen, der unseren Expertengast mit der Frage konfrontierte; „wie es denn sein kann, dass Flüchtlinge in die Türkei abgeschoben werden?“. Leo Giesen führte aus, dass es doch eine fragwürdige Handlungsweise sei, wenn man die demokratische Lage der Türkei und somit die fehlende Stabilität beachte. Nach Brok „kann man eben nicht überall deutsche Standards einführen“. In Bezug auf die Bekämpfung der Flüchtlingsursachen, müsse man die Handlungsbeziehungen verändern. Mit dieser Antwort zielte er wohl vor allem auf die vorherrschende Waffenpolitik ab.

Die aktuellen Themen interessierten die Sozialwissenschaftskurse am meisten, da durfte der Standpunkt Broks bzgl. der Verweigerung Ungarns im Hinblick auf den EuGH-Befehl nicht fehlen. Brok bezog sich auf Tatsachen, wozu eben auch das eigene Fehlverhalten zähle, so habe man Ungarn ebenfalls lange mit Flüchtlingsproblemen alleine gelassen. Ein „Rausschmiss“ wäre in seinen Augen also eher kontraproduktiv. Weitere aktuelle Fragestellungen bezogen sich auf den Brexit. „Ist der Brexit denn nun als eine europäische Krise einzustufen?“, fragte Podiumssprecher Max Volkmann. Brok betonte daraufhin, dass der Brexit zwar negative wirtschaftliche Folgen für alle europäischen Staaten haben wird, also nicht nur für Großbritannien. Trotz alle dem habe der Brexit auch positive Folgen, denn er stärke den Zusammenhalt innerhalb der EU und ebenfalls würden sich neue Möglichkeiten für eine engere Koordination der europäischen Staaten ergeben.

Der Besuch Elmar Broks, eine weitergeführte Tradition, die sich auch dieses Jahr gelohnt hat. Die Sozialwissenschaftsschüler/innen bekamen Antworten und Einblicke von einem direkten EU-Politiker. Eine gelungene interaktive Abwechslung zum Unterrichtsalltag.

Von Carla Böger und Moana Rahe